Gehört bei Dir zur Weihnachtszeit das Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ einfach dazu? Oder vielleicht ein anderes? Ich verrate Dir, wie Du Dein Lieblingsmärchen dazu nutzen kannst, noch mehr über Dich zu erfahren, und was Gerald Hüther über die Bedeutung von Märchen zu sagen hat.
Für die meisten von uns gehören Märchen von klein auf zum Leben dazu – falls nicht, so gab es sicherlich „Ersatzmärchen“ (Filme, Serien, Bücher), die für Dich in Deiner Kindheit von besonderer Bedeutung waren und es jetzt womöglich noch immer sind, ohne dass Du Dir dessen bewusst bist.
Wie Du über Märchen mehr über Dich erfahren kannst
Hier habe ich einige Fragen für Dich zusammengestellt. Am meisten wirst Du von ihnen haben, wenn Du Deine Antworten aufschreibst, oder wenn Du Dir Zeit mit einem Dir nahestenden Menschen nimmst und Ihr gemeinsam über Eure Märchen sprecht.
Welches ist Dein Lieblingsmärchen und was gefällt Dir daran so sehr?
Was hat das Märchen mit Deiner Lebensgeschichte zu tun?
Mit welcher der Figuren darin identifizierst Du Dich?
Welche Figur magst Du in dem Märchen überhaupt nicht? Was hat das mit Dir zu tun?
Alle Figuren repräsentieren einen Teil von Dir. Was heißt das für Dich?
Was hat Dich besonders in dem Märchen berührt?
Würdest Du Dein Märchen umschreiben wollen? Wenn ja: Wie?
Wenn Du es nicht umschreiben möchtest: Warum nicht?
Welches Märchen mochtest Du als Kind überhaupt nicht? Was hat Dich daran gestört? Was hat das mit Dir zu tun?
Lass die Fragen wirken. Und teile anschließend gerne Deine Erfahrungen hier als Kommentar. So bekommen Deine Erkenntnisse noch mehr Kraft und Raum und sie können womöglich auch bei anderen Lesern zu Aha-Effekten führen.
Die Bedeutung von Märchen
Märchen bieten uns Orientierung, denn sie enthalten die Grundthemen des Lebens. Von klein auf bieten sie uns die Möglichkeit, Erfahrenes einzuordnen, zeigen Handlungsmöglichkeiten auf und geben uns Hoffnung – denn sie enden in der Regel positiv mit „… und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“. Sie sind zeitlos und nähren unsere Seele.
Wie wichtig Märchen für unsere Entwicklung sind, fasst der Hirnforscher Gerald Hüther in dem Vorwort zu dem Buch „Märchen für die Seele“ zusammen:
„Stellen Sie sich vor, es gäbe ein Zaubermittel, das Ihr Kind stillsitzen und aufmerksam zuhören lässt, das gleichzeitig seine Fantasie beflügelt und seinen Sprachschatz erweitert, das es darüber hinaus auch noch befähigt, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und deren Gefühle zu teilen, das gleichzeitig auch noch sein Vertrauen stärkt und es mit Mut und Zuversicht in die Zukunft schauen lässt. Dieses Superdoping für Kindergehirne gibt es. Es kostet nichts, im Gegenteil, wer es seinen Kindern schenkt, bekommt dafür sogar noch etwas zurück: Nähe, Vertrauen und ein Strahlen in den Augen des Kindes. Dieses unbezahlbare Zaubermittel sind die Märchen, die wir unseren Kindern erzählen oder vorlesen.“
Ich wünsche Dir viel Freude mit Deinem Märchen, vielleicht beim (Vor-)Lesen und beim tiefer Eintauchen in Deine Geschichte!
Alles Liebe
Bild: Pixabay