Bewusstes Informationsverhalten in Krisenzeiten – So verlierst Du nicht die Nerven

ChristinaAchtsamkeit & Meditation, Gefühle & Wohlbefinden, Veränderungen & Herausforderungen meisternKommentar hinterlassen

achtsames Informationsverhalten in Krisenzeiten

Wie viel Zeit Deines Tages verbringst Du damit, Dich zu informieren? Und wie geht es Dir momentane damit? Aus allen Ecken schallen Informationen über existenzielle Sorgen und Nöte. Es ist bedrückend. Und mal ganz ehrlich: Wie gut gelingt es Dir unter einem solchen Druck noch Lösungen für Dich zu entwicklen, um mit den gegenwärtigen Herausforderungen umzugehen?

Wenn Du das Gefühl hast, dieser Druck spornt Dich erst recht an und es besteht keine Gefahr, dass er Dich erdrückt, dann lies bitte nicht weiter. Für Dich wäre es Zeitverschwendung.

Wenn Du jedoch merkst, dass sich ein grauer Schleier auf Dir niederlegt oder bereits auf Dir lastet, dann kann es helfen, Dein Informationsverhalten anzupassen. Denn dass die Lage schwierig ist, hast Du bereits begriffen. Du brauchst es Dir also nicht ständig und andauernd nur in etwas anderen Ausführen weiter anzuhören. Klar ist es wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben, was neue Entwicklungen angeht. Doch hier geht es explizit darum, welche Schritte Dir im Alltag helfen können, ein passenderes Maß an Informationen für Dich zu finden. Denn gänzlich angsterfüllt und bedrückt sind wir Menschen nicht dazu in der Lage kreative Lösungen zu entwickeln. Doch die brauchen wir nun. 

Es ist wichtig, nicht den Kopf in den Sand zu stecken oder die Nerven zu verlieren. 

Eine Stellschraube, die dabei hilft, ist ein achtsames Informationsverhalten. Lass uns also einen Blick darauf werfen, was es dabei für Möglichkeiten gibt. 

Informationspausen einlegen

Natürlich ist es wichtig, sich auf dem Laufenden zu halten, um sich auch damit auseinanderzusetzen, welche Auswirkungen die Entwicklungen auf das eigene Leben haben. Denn wir haben Entscheidungen darüber zu treffen, wie wir damit umgehen, was wir tun und was nicht. Genau genommen ist es auch eine Entscheidung die Lage einfach zu ignorieren. Doch nur, weil man etwas ignoriert, verschwindet es nicht gänzlich. Der kalte Waschlappen klatscht dann wahrscheinlich etwas später nur umso härter ins Gesicht. 

Dennoch kann es sinnvoll sein bewusst eine längere Informationspause einzulegen. Denn wenn innerlich permanent die Alarmleuchte blinkt, der Körper also durchgehen unter Stresshormonen steht, dann schadet dieser chronische Stresspegel. Eine solche Dauererregung macht nicht nur krank, sondern sie führt auch zu einem Tunnelblick bzw. einer eingeschränkten Wahrnehmung. Kurz gesagt: es ist nicht hilfreich.

Es ist also wichtig, dass Du zwischendurch zur Ruhe kommst. Zum einen, um den Durchblick zu behalten oder wieder zu erlangen. Und zum anderen, um Deinem Körper die nötige Erholungspause zu ermöglichen. Was bringt es Dir schließlich, wenn Du zwar rund um die Uhr informiert bist, aber Deine Gesundheit mehr und mehr abnimmst? Wenn Deine Wahrnehmung immer eingeschränkter ist und Du mehr Zeit damit verbringst, Dir Sorgen zu machen, statt konstruktiv Lösungen für Deine individuelle Situation zu entwickeln und umzusetzen, dann ist das ein deutlicher Hinweis, dass Du eine Auszeit brauchst.  

Also erlaube Dir Informationspausen. Je nachdem, wie es Dir geht, durchaus auch mehrere Tage. 

Wenn etwas bedeutendes passieren sollte, wirst Du es schließlich auch in einer solchen Auszeit auf anderen Wegen erfahren. Sei es von einem Freund oder wenn Du einkaufen gehst.

Vielleicht gibt es Dir ein sichereres Gefühl, wenn Du vorab jemanden Bescheid gibst, dass Du Dich für eine Weile bewusst von den äußeren Ereignissen zurückziehst. Denjenigen kannst Du darum bitten, Dich darüber zu informieren, falls etwas einschneidendes geschehen sollte.

Informationskanäle und -zeit reduzieren

Darüber hinaus kannst Du für Dich prüfen: Welchen Kanal brauche ich wirklich?

Und mit jenen Kanälen, die Du weiter nutzen willst, kannst Du erforschen: Wie viel Zeit tut mir damit jeweils gut?

Die Technik macht es mittlerweile sogar möglich, die Nutzungsdauer bestimmter Anwendungen gezielt zu begrenzen. 

Und vielleicht magst Du Dir auch feste Zeitfenster geben. 

Es macht zudem einen gewaltigen Unterschied, ob Du direkt vor dem Zubettgehen nochmal die Informationen wälzt oder ob Du es im Laufe des Tages tust.

Prüfe für Dich was passt. Nimm bewusst wahr, wie Du darauf reagierst, wenn Du Dich informierst. Und vor allem auch, wie sich Deine Reaktionen bei verschiedenen Kanälen möglicherweise unterscheiden. Es gibt jene, die Ängste schüren und eine sehr bedrückende Schwingung haben. Es gibt aber auch solche, die neutral berichten.

Entscheidend ist also: Wie fühlst Du Dich, während Du Dich informierst? Und wie direkt im Anschluss? Wird es eng in Dir oder nicht? Brauchst Du Zeit, um wieder auf ein Level zu kommen, auf dem Du stabil bist und Dich dazu in der Lage fühlst, mit den Herausforderungen umgehen zu können?

Umgang mit Informationen

Wähle bewusst was Du in welchem Format konsumierst

Wenn Du bewusster darauf achtest, wie es Dir geht, während Du Dich informierst, dann berücksichtige auch den Einfluss der verschiedenen Formate. Video, Audio und Text beeinflussen uns unterschiedlich. Ist Dir schon mal aufgefallen, dass Deine Reaktion auf einen Artikel ganz anders ist als auf ein Video, selbst wenn es der gleiche Inhalt ist?

Also: Anschauen, hören oder lesen? Du hast die Wahl. 

Wie reagierst Du worauf?

Wenn Du merkst, dass Dich etwas sehr triggers (also sehr ängstigt, aufregt oder anderweitig eine starke Reaktion in Dir hervorruft), dann kann dies tieferliegende Gründe haben.

Belastet Dich ein Thema extrem und merkst Du womöglich sogar, dass eine alte Wunder dadurch wieder schmerzt, dann scheue Dich bitte nicht davor, Dir Unterstützung zu suchen.

Die Kriegsthematik triggers beispielsweise alte Wunden aus vergangenen Kriegen. Da diese über Generationen weitergegeben werden, kann dies auch bei jungen Menschen durchaus der Fall sein. 

Ja, Ängste haben auch ihre Daseinsberechtigung. Doch wenn wir nur noch rot sehen und die Panikleuchte rund um die Uhr blinkt, das Nervensystem permanent im Alarmmodus ist, dann besteht die Gefahr überzureagieren, sich fremdsteuern zu lassen und jene Stimme in uns zu überhören, die am besten weiterhelfen kann (dazu später mehr). 

Merkst Du also, dass da mehr ist als die „normale“ Reaktion auf die aktuellen Ereignisse, dann suche Dir bitte Unterstützung. 

Was fokussierst Du?

Beobachte auch einmal, worauf Du eigentlich Deinen Fokus legst. Was für Informationen wecken Deine Aufmerksamkeit und womit befasst Du Dich hauptsächlich? Und kreisen Deine Gedanken, auch nachdem Du Dich informiert hast, immer noch um die großen Probleme, die Du nicht direkt lösen kannst?

Wir können nicht alles unmittelbar beeinflussen. 

Das Gelassenheitsgebet bringt es auf den Punkt:

„Gib mir die Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ 

(Der Ursprung dieser Zeilen ist leider nicht eindeutig, sondern wird verschiedenen Urhebern zugeschrieben.)

Fokussiere Dich also auf das, was Du jetzt beeinflussen kannst und agiere entsprechend. Ja, leichter gesagt als getan. Doch es ist schon mal ein Anfang, wenn Du erkennst, dass Du Dich sehr an dem festklammerst, was Du jetzt in diesem Moment eh nicht lösen kannst. Es zu erkennen ist schließlich der erste Schritt. Nur wer sich dieses Schrittes bewusst ist, kann dann auch einen weiteren gehen und den Fokus bewusst auf etwas lenken, das jetzt unmittelbar beeinflussbar ist. Was würde Dir jetzt gut tun? Was kannst Du in diesem Moment unmittelbar positiv bewirken? Und sei es nur, jemandem ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Ist das nicht etwas wunderbares und großartiges ;-)

Wie Mahatma Gandhi sagte: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ 

Ausgleich zur Informationsflut

Was bringt Dir Ausgleich?

Ich habe bereits mehrfach das Nervensystem angesprochen und dass uns eine Daueranspannung nicht gut tut. Es ist daher wichtig bewusst für Ausgleich zu Sorgen.

Beleuchte also für Dich, was Du tun kannst, um immer wieder bewusst Deinen Stresspegel zu reduzieren. Was machst Du gerne oder hast Du früher gerne getan? Was hat sich bei Dir in früheren herausfordernden Lebensphasen bereits als Ausgleich bewährt? Oder gibt es etwas neues, das Du ausprobieren möchtest? Nimm Dir auch ruhig die Zeit und schreibe eine Liste, was Dir hilft, sodass Du sie zur Hand nehmen kannst, wenn Du merkst, dass es mal wieder Zeit ist für mehr Ausgleich zu sorgen.

Schreibe auf diese Liste wirklich nur das drauf, was Dir wirklich gut tut. Bei jedem wird diese Liste etwas anders aussehen. Während der eine vielleicht super beim Schachspielen entspannt, wird der nächste vielleicht lieber neue Kochrezepte ausprobieren und wieder der nächste sich mit Freunden auf dem Sportplatz austoben. Entscheidend ist, was Dich anspricht.

Die zentrale Frage ist: Was lockt Dich von den Informationen weg und tut Dir so gut, dass Du es gerne tust? Denn nur, wenn Du es auch gerne tust, ist es eine attraktive Alternative zum Informationskonsum. Nur dann wird es auch gelingen, Dich hin und wieder von den Informationen zu lösen. Es wird beispielsweise viel Energie kosten, etwas zu tun, wofür Du Dich überwinden musst. Wenn beispielsweise Fahrradfahren für Dich eine Überwindung ist und Du es nicht gerne tust, dann ist dies nicht der passende Ausgleich für Dich – ganz gleich was andere darüber sagen wie gesund es ist. Denn was wir nicht gerne tun, werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht lange tun und ist keine attraktive Alternative zum Informieren. Somit wird es nicht helfen, den nötigen Ausgleich zu schaffen.

Prüfe für Dich, was Dir wirklich hilft. Stelle Dir ein Repertoire zusammen. Achte auch darauf, dass etwas dabei ist, das Du jederzeit eigenständig tun kannst. Selbst wenn Du also sehr extrovertiert sein solltest, ist es wichtig, dass Deine Liste etwas enthält, wobei Du nicht davon abhängig bist, dass andere gerade Zeit haben. Sprich: es ist unerläßlich, dass Du jederzeit wenigstens auf eine der Maßnahmen zurückgreifen kannst, wenn Du einen Ausgleich brauchst.

Vertraue auf Dein Gespür

Abschließend möchte ich die Bedeutung Deines Gespürs bzw. Deiner inneren Stimme betonen. Denn widersprüchliche und verwirrende Informationen sind heutzutage gang und gäbe. 

Wenn Du eine gute Intuition bzw. ein gutes Gespür hast, dann vertraue darauf. Erscheint Dir etwas irgendwie schräg, unstimmig, seltsam, dann wird das einen Grund haben. Heutzutage gibt es so viele Widersprüche und vieles ist verdreht. Hast Du also einen Zugang zu Deinem inneren Kompass, dann nutze ihn unbedingt. Wenn Du aktuell eher an dem zweifelst, was Du spürst oder Du Deine Intuition nicht wahrnehmen kannst, dann kann es sinnvoll sein, einen Teil Deiner eingesparten Zeit durch weniger Informationskonsum dafür zu nutzen, Dich darin zu üben, Deine Intuition zu schulen. 

Denn unsere innere Stimme ist der beste Ratgeber.

 

Ich wünsche Dir erholsame und stärkende Informationspausen sowie hilfreiche Lösungsimpulse!

Alles Liebe

Chris

PS. In diesem Beitrag biete ich Dir Impulse in Bezug auf Dein Informationsverhalten an. Solltest Du Dich jedoch bereits in einem tiefen dunklen Loch befinden, dann werden diese Methoden alleine nicht ausreichen, um dort wieder heraus zu kommen. Bitte nimm zusätzlich professionelle Hilfe in Anspruch.   

Bilder: Pixabay

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