Waldbaden: Warum es sich lohnt und wie es geht

ChristinaAchtsamkeit & Meditation, GesundheitKommentar hinterlassen

Waldbaden ist gesund

Waldbaden – eine Naturtherapie, die in Japan sogar von Ärzten verschrieben wird. Worum es dabei geht und wie es funktioniert, erfährst Du hier.

Das Waldbaden hat seinen Ursprung in Japan, wo es als „Shinrin Yoku“ bekannt ist. Übersetzt bedeutet dies in etwa „ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“. Es bedarf also weder Badehose noch Bikini. Stattdessen geht es darum, mit allen Sinnen in den Wald einzutauchen.

Was bringt Waldbaden?

Waldbaden ist mittlerweile vielfach erforscht. Gleichzeitig wage ich zu behaupten, dass bisher nur ein Bruchstück der positiven Auswirkungen wissenschaftlich untermauert wurde.

Besonders rege wird in Japan die Wirkung von Waldbaden erforscht, doch auch hierzulande gibt es zunehmend mehr Studien.

Die Wirkung von Waldbaden ist vielfältig, dies ist klar. Zusammengefasst wird sie mit dem Begriff „Biophilia Effekt“. Ausführlich darauf einzugehen würde den Rahmen eines Blogbeitrages sprengen. Lass mich Dir daher einfach einen Überblick geben – und wenn Du den Impuls verspürst, dann tauche anschließend eigenständig noch tiefer ein und erforsche genauer die Wirkung des Waldbadens.

Dass die frische Luft im Wald gut tut, liegt auf der Hand. Pflanzen sondern jedoch weit mehr als nur Sauerstoff ab, den sie zuvor bei der Photosynthese erzeugt haben. So profitieren wir zusätzlich von den Terpenen. Dies sind die Duftstoffe der Pflanzen, die ihnen helfen miteinander zu kommunizieren. Sind wir im Wald, so nehmen wir diese über die Atmung und Haut ebenfalls auf. Sie wirken auf unseren Körper antibakteriell, antiviral, antifungal, antidepressiv und entzündungshemmend.

Es gibt Terpene, die die Aktivierung von Anti-Tumor-Proteinen unterstützen. Wiederum andere stärken das Immunsystem, genau genommen steigt die Zahl der Abwehrzellen. Bereits 20 Minuten im Wald senken das Stresshormonlevel und den Puls. Auch auf den Blutdruck wirkt sich Waldbaden ausgleichend aus.

Waldbaden entschleunigt zudem. Es hilft Stress abzubauen, zur Ruhe zu kommen, sich zu zentrieren und bei sich anzukommen. Die Stimmung wird positiv beeinflusst.

Kurz gesagt: Ein Waldbad wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden aus.

Ein kleiner Extratipp: Es lohnt sich auch die Schuhe auszuziehen. Denn dann profitierst Du zusätzlich von der Wirkung des Earthing bzw. Grounding.

Lass uns nun schauen, wie Waldbaden funktioniert, damit auch Du davon profitieren kannst. Für den Fall, dass Du noch mehr über die Wirkungen des Waldes erfahren wills und noch mehr ins Staunen kommen möchtest, dann kann ich Dir das Buch „Der Biophilia Effekt – Heilung aus dem Wald“ von Clemens G. Arvay empfehlen.

Wie funktioniert Waldbaden?

Eigentlich ist es relativ simpel: Gehe allein in den Wald, endschleunige und nutze alle Deine Sinne und bade somit quasi in den Eindrücken der Natur. Klingt einfach, kann in der Praxis aber durchaus herausfordernd sein, wenn sich Gedanken an den Alltag oder irgendwelche Probleme immer wieder einzuschleichen versuchen.

Schauen wir uns also an, was Du tun kannst:

Der Sprung ins Waldbad

Betrete den Wald mit der Intention ganz bewusst und achtsam zu sein. Wenn Du in den Wald hinein gehst, stelle Dir vor, Du übertrittst eine Schwelle, und dass Du in dem Moment den Alltag hinter Dir lässt.

Bist Du noch recht unruhig, aufgedreht oder gestresst, wenn Du im Wald ankommst, dann kann Dir Deine Atmung beim Einstieg helfen. Nimm ein paar ganz tiefe und bewusste Atemzüge. Atme vor allem langsam aus – dies kannst Du auch mit einem Ausatemsäufzer oder einem anderen Geräusch tun. Das bewusste und langsame Ausatmen unterstützt Dich dabei, zur Ruhe zu kommen und anzukommen.

Kommst Du sehr gestresst im Wald an, kannst Du zusätzlich eine weitere Übung nutzen, um Dich aufs Waldbaden einzustimmen. Suche Dir eine schöne Stelle im Wald oder bereits am Waldrand und stelle Dich dort aufrecht hin, Deine Füße schulterbreit auseinander, sodass Du einen guten, stabilen Stand hast. Verlangsame bewusst Deine Atmung und stelle Dir vor, wie Du Dich an dieser Stelle mit der Erde verbindest. Visualisiere, wie Du schließlich alle Anspannung über Deine Füße in die Erde ableitest. Lass den Stress aus Dir hinaus fließen. Übergebe ihn an Mutter Erde. Atme dabei langsam weiter und lass einfach alle Anspannung abfließen. Die Zeit spielt währenddessen keine Rolle. Nutze diese Übung so lange Du magst. Und bedanke Dich abschließend für die Unterstützung bei Mutter Natur.

Waldbaden: Was ist zu beachten?

Nicht nur beim Einstieg ins Waldbaden hilft Dir Deine Atmung, sondern auch währenddessen. Atme langsam und tief. Das aktiviert nicht nur Deinen Parasympathikus, der dazu beiträgt, dass Dein Stresslevel gesenkt wird, sondern so profitierst Du auch umso mehr von der erfrischenden Waldluft und den darin enthaltenden Terpenen.

Richte Deine Aufmerksamkeit auf das, was Du im Wald wahrnimmst. Nutze all Deine Sinne und lass Deiner Neugier freien Lauf. Entdecke staunend den Wald. Sei ganz im Hier und Jetzt.

  • Lausche dem Rauschen der Blätter im Wind, dem Knarzen der Bäume, wenn sie sich im Wind wiegen, dem Zwischen der Vögel…
  • Berühre die Rinde eines Baumes und spüre die Struktur.
  • Nimm den Duft des Waldes mit seinen verschiedenen Facetten wahr.
  • Wie ist das Licht im Wald? Bestaune die Lichtspiele, wenn Sonnenstrahlen durch die Baumkronen einfallen.
  • Meditiere mit dem Blick auf einen Tannenzapfen oder auf einen kleinen Bach im Wald oder Blicke einfach ins große Grün – beruhigend und wohltuend wirkt sich das Grün des Waldes aus.

Kurz gesagt: Erlebe den Wald!

Waldbaden ist gut für die Gesundheit

Möchtest Du Waldbaden, dann brauchst Du vor allem Interesse und die Bereitschaft, Dich aufs Spüren einzulassen.

Statt zu denken geht es beim Waldbaden ums Wahrnehmen mit allen Sinnen und ums Spüren. Entdecke staunend den Wald neu.

Während Du den Wald mit allen Sinnen wahrnimmst, spüre auch in Dich hinein, was das mit Dir macht. Wie wirkt der Wald auf Dich? Was für Körperempfindungen nimmst Du wahr? Was für Gefühle steigen in Dir auf?

Beim achtsamen Waldbaden geht es darum

  • ganz präsent im Hier und Jetzt zu sein
  • bewusst den aktuellen Augenblick zu erfahren
  • wahrzunehmen, was jetzt gerade da ist, ohne zu verurteilen, und  stattdessen anzunehmen, was gerade ist

Kennst Du eigentlich die Prinzipien der Achtsamkeit? Wenn nicht, dann lies gern im Anschluss hier weiter.

Beim Waldbaden geht es nicht darum, viel Strecke zurück zu legen – ganz im Gegenteil! Entschleunigung und Verweilen ist angesagt. Wie viel und langsam Du gehst und wie viel Du verweilst, das ist ganz Dir selbst überlassen. Finde Deinen individuellen Rhythmus.

Waldbaden ist wie eine große Achtsamkeitsübung. Du bist dabei frei, diese zu gestalten, wie es sich für Dich stimmig anfühlt.

Verbinde Dich ganz bewusst mit der Natur und erlebe, wie Du Deine Balance wiederfindest.

Verweilst Du in Ruhe an einer Stelle, dann ist es auch leichter Tiere zu beobachten. Sei es die Ameise, die gerade etwas großes durch die Gegend schleppt, wobei man sich fragen muss: wie schafft das dieses winzige Tier? Oder seien es Eichhörnchen, die über Dir in den Ästen akrobatisch und spielerisch unterwegs sind. Oder Rehe. Salamander. Hasen.

Alles ist lebendig im Wald. Lehne Dich auch ruhig an einen Baum, der Dich ruft und verbinde Dich mit ihm. Lausche einfach eine Weile. Und vielleicht magst Du Dich sogar mit ihm austauschen.

Für all das braucht es natürlich Ruhe und Zeit. Kommen wir daher zu der Frage…

Wie lange dauert ein Waldbad?

Ein Waldbad ist keine Sache von zehn Minuten. Zwanzig Minuten in der Natur reduzieren bereits das Stresslevel. Je länger der Aufenthalt im Wald, desto mehr können sich jedoch die Wirkungen auf Körper, Geist und Seele entfalten.

Wer mag kann auch mehrere Tage im Wald verbringen. Für den Einstieg würde ich jedoch zwei bis vier Stunden empfehlen. Wähle eine Tageszeit, die für Dich gut passt. Je nach Tages- und Jahreszeit sowie Wetterlage solltest Du Dich entsprechend kleiden.

Wenn Du Dich länger im Wald aufhalten möchtest, dann nimm Dir am besten auch eine Flasche Wasser mit. Planst Du einen längeren Aufenthalt ein, dann können beispielsweise Nüsse oder Obst eine gute Zwischenmahlzeit sein. Packe Dir jedoch keinen schweren Rucksack. Es geht ja gerade darum, die Eindrücke im Wald zu genießen, da brauchst Du nicht unnötiges Gepäck. Schleppen wir im Alltag – auch metaphorisch gesprochen – nicht schon genug mit uns rum?

Welcher Wald eignet sich für ein Waldbad?

Es mag Wälder geben, die im Internet explizit für Waldbäder empfohlen werden. Doch ganz ehrlich: schau einfach, wo es Dich hin zieht. Was bringt Dir eine Waldempfehlung, wo Du erst zwei Stunden hin fahren musst,  die also mit viel Fahrzeit verbunden ist? Entdecke die Wälder in Deiner Nähe.

Natürlich kann es hilfreich sein, die Anfahrt zu nutzen, um bewusst den Alltag hinter sich zu lassen. Doch schau, dass die Fahrt nicht zu einem Stressfaktor wird.

Wähle außerdem im Idealfall eine Gegend, in der Du möglichst wenigen anderen Menschen begegnest.

Gehe auch ruhig in verschiedene Wälder. Im Laubwald wirst Du andere Eindrücke sammeln als im Nadelwald. Je nachdem, wo und wann Du im Wald badest, wirst Du ganz unterschiedliche Erfahrungen sammeln. Auch das Wetter, die Jahres- und Tageszeit wirken sich ganz unterschiedlich auf die Erfahrung aus.

Waldbaden mit oder ohne Handy?

Lass Dein Handy am besten zuhause. Während des Waldbadens geht es nicht darum, erreichbar zu sein. Klar kannst Du vorab jemanden informieren, wo Du sein wirst, wenn das dazu beiträgt, dass Du während des Waldbadens ruhiger bist. Doch solltest Du Dir die Zeit so organisieren, dass Du Dich währenddessen aus dem normalen Alltag ganz herausnimmst. Falls Du auch insgesamt weniger am Handy sein möchtest, habe ich hier weiterführend Anregungen zum Smartphone Detox für Dich.

Wenn Du auf das Handy nicht verzichten magst, weil Du Dich in dem Wald nicht auskennst und das Handy im Notfall der Navigation dienen soll, dann schalte es zumindest zunächst ganz aus und nur dann an, wenn Du es wirklich benötigst, um wieder den Weg zu finden.

Waldbaden

Bewusst das Waldbad beenden

Wenn Du den Wald wieder verlässt, dann halte bewusst einen Moment inne und spüre Deinem Erlebten nach. Nimm wahr, wie es Dir jetzt geht und bedanke Dich auch ruhig bei dem Wald. Und wenn Du magst auch bei Dir selbst, dass Du Dir diese Zeit genommen hast, diese Erfahrungen machen zu können.

Eine kleine Anmerkung am Rande: Je nachdem wo Du in den Wald gehst, kann es ratsam sein, anschließend zu prüfen, ob es sich eine Zecke bei Dir gemütlich gemacht hat. Entdeckst Du sie, wenn sie noch ganz klein ist, geht überhaupt keine Gefahr von ihr aus. Entferne die Zecke zügig, aber nicht hektisch. Bei einer Rötung, Schwellung oder Juckreiz gehe bitte zum Arzt.

„Geschenke“ der Natur

Ich liebe es im Wald zu verweilen und lebe daher auch nicht grundlos unmittelbar am Wald. Er strahlt so etwas ruhiges, uraltes, weises aus. Auch die Menschen, mit denen ich vor Ort arbeite, schicke ich nicht selten in den Wald.

Die unterstützende Wirkung des Waldes auf den verschiedensten Ebenen wird meine Meinung nach noch immer unterschätzt.

Du merkst, dieser Beitrag ist eine Art PR-Artikel für den Wald. Da er keine Lobby hat (da mit Waldbädern kein Profit zu generieren ist), wird jedoch nicht so viel über ihn berichtet, wie er es verdient hätte.

Ja, die Wissenschaft hat bereits diverse positive Wirkungen des Waldes nachgewiesen. Doch der Wald kann uns noch mit vielem mehr beschenken. Wirklich in Worte zufassen ist das nicht. Wenn Du magst, dann lass die folgenden Zitate auf Dich wirken, die einen Hauch davon eingefangen haben:

Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit, und diese ist grün.
Hildegard von Bingen

Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.
Albert Einstein

Wenn ich durch den Wald gehe, habe ich das Gefühl,
in einen riesengroßen, atmenden Organismus einzutauchen,
der mit mir kommuniziert.
Ich selbst bin dann ein Teil davon
und atme und kommuniziere mit.

Clemens G. Arvay

Bäume haben etwas Wesentliches gelernt:
nur wer einen festen Stand hat
und trotzdem beweglich ist,
überlebt die starken Stürme.
Anke Maggauer-Kirsche

Wenn wir uns der Intelligenz der Erde ergaben,
könnten wir wie Bäume verwurzelt aufstehen.

Rainer Maria Rilke

Es gibt nur eine Heilkraft, und das ist die Natur.
Arthur Schopenhauer

Lass Dich also von der Natur beschenken ;-)

Ich wünsche Dir unzählige wundervolle, nährende Erfahrungen im Wald mit Mutter Natur!

Alles Liebe

Chris

PS. Also los! Raus in den grünen Wellness-Tempel! Wenn Du nicht direkt los kannst, dann nimm Dir jetzt Deinen Terminkalender zur Hand und reserviere Dir direkt ein Zeitfenster für „Therapeut Wald“ ;-)

Bilder: Pixabay

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Mir ist es wichtig, dass jeder Zugang zu diesen Informationen und Impulsen hat. Ich möchte das Erblühen des Einzelnen und der Gesellschaft damit unterstützen. Wenn jeder die Verantwortung für sein Leben übernimmt, in sich Frieden findet und in seine volle Kraft kommt, so wirkt sich dies auch positiv auf das Miteinander und unsere Gesellschaft aus. Denn wer mehr und mehr seinen eigenen Wert erkennt, der wird auch deutlicher die wahren Schätze in anderen sehen. So gehen wir nicht nur anders mit uns selbst um, sondern auch mit anderen. Eine neue Form des miteinander Seins entsteht.
Die Veränderung beginnt in jedem Einzelnen von uns und breitet sich von dort aus. Mögen wir gemeinsam erblühen!
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