Im Frühjahr erwachen die Natur und in der Regel auch unsere Lebenskraft erneut. Doch manchmal ist es etwas zäh nach einem langen Winter wieder so richtig in Schwung zu kommen. Spürst Du bereits die Energie des Neuanfangs in Dir? Ein Frühjahrsputz kann dabei sehr unterstützend wirken – und der kann nicht nur äußerlich erfolgen, sondern auch innerlich. Wie? Dafür habe ich hier ein paar Anregungen für Dich.
Inhaltsverzeichnis
Warum braucht es überhaupt einen Frühjahrsputz
Beim Frühjahrsputz geht es darum, das eigene Zuhause grundlegend auszumisten, aufzuräumen und zu putzen. All das ist auch innerlich möglich. Denn ist unser Innenleben voll mit altem Gerümpel, das wir nicht mehr brauchen, und wenn Unordnung herrscht und wir uns einfach nicht mehr wohlfühlen, dann lohnt es sich auch hier, einmal grundlegend Klarschiff zu machen.
Es ist vollkommen normal, dass sich über die Zeit so einiges an Aufgaben, Verpflichtungen, Grübeleien, Gewohnheiten und vielem mehr ansammelt, das uns über kurz oder lang immer mehr belastet und ausbremst. Daher können wir diese Zeit bewusst nutzen zu überprüfen, was stimmig und wichtig für uns ist, und wovon wir uns lieber verabschieden wollen oder was wir verändern möchten. So bekommt das Wesentliche im Leben wieder mehr Raum und mit Klarheit und Fokus geht es anschließend viel leichter voran.
In meiner Arbeit nutze ich gerne die Metapher des inneren Gartens (nach Dr. Klaus Blaser) als unseren psychisch-seelischen Innenraum. Ein bewusstes Aufräumen, Verändern und Pflegen dieses Innenraumes führt stets zu beeindruckenden Veränderungen. Denn pflegen wir unseren Innenraum, betreiben wir also aktive Selbstfürsorge, so steigert dies stets das eigene Wohlbefinden.
Sei es beispielsweise,
- weil Aufgaben und Verantwortungen an jene Person zurückgegeben werden, der sie ursprünglich gehören, wir uns also damit nicht länger belasten,
- oder das Gefühle den angemessenen Raum bekommen, der ihnen zusteht,
- dass „Wohlfühlorte“ geschaffen werden, sodass derjenige gut bei sich sein kann,
- ebenso wie Lücken in der Ich-Grenze, die ausfindig gemacht und ausgebessert werden, sodass wirklich nur noch das zu einem gelangt, was bewusst heran oder auch hineingelassen wird.
- Und vieles mehr.
Wenn Dich dieses Thema interessiert, dann unterstütze ich Dich übrigens gerne mit einer geführten Meditation oder einer Aufstellung vor Ort.
Doch was gibt es eigentlich noch für Möglichkeiten für Deinen inneren Frühjahrsputz?
Anregungen für Deinen Frühjahrs-Putzplan
Möchtest Du Dich voller Kraft und Elan dem widmen, was die nächste Zeit bringt? Dann lohnt es sich, die folgenden Fragen zu beantworten. Nimm Dir dafür ruhig ausgiebig Zeit. Meditiere zu den Fragen oder schreibe Tagebuch. Beobachte, welche Gefühle und Gedanken dazu in Dir aufkommen. Dieser Frühjahrsputz ist keiner, der an einem Nachmittag abgehakt ist. Innere Klärung und Loslassen brauchen Zeit.
Welche Themen oder Angelegenheiten nehmen in Dir gerade besonders viel Raum ein? Mach eine Bestandsaufnahme und evaluieren, was so bleiben kann, wie es ist, und was Du verändern möchtest. Welche Angelegenheiten gilt es zu klären (beispielsweise innerhalb der Familie, mit dem Chef oder einem Freund)? Wo ist gerade Energie möglicherweise in Frust oder Ärger gebunden? Und welche Schritte kannst Du gehen, Dich damit auseinanderzusetzen und das Problem zu lösen?
Wenn es darum geht, womit Du Deinen Alltag verbringst, dann kann ich Dir unterstützend diese Übung empfehlen. Darin kannst Du überprüfen, in wiefern Dir Deine Zeiteinteilung gut tut. Womit verbringst Du beispielsweise zu viel Zeit?
Mach auch eine Bestandsaufnahme Deiner unerledigten Dinge. Was davon willst, kannst, musst Du wirklich tun? Was davon meinst Du nur tun zu müssen, weil es Konventionen entspricht? Wenn Du Deine Liste erstellt hast, überprüfe, was Du wirklich tun musst oder willst. Und was kannst Du gänzlich von der Liste streichen? Nimm Dir anschließend Deinen Kalender zur Hand und trage all das, was noch auf der Liste verblieben ist, als entsprechende Termine ein. So bekommen die Dinge, die erledigt werden müssen oder die Du wirklich tun möchtest, direkt feste Zeitfenster.
Welche Gewohnheit willst Du loslassen? Vielleicht gibt es alte Gewohnheiten in Deinem Leben, die mittlerweile nicht mehr ganz stimmig für Dich sind. Was machst Du regelmäßig auf Autopilot? Tut Dir das wirklich noch gut? Wenn nicht, wie könntest Du das ändern?
Wo hast Du möglicherweise Verantwortung abgegeben? Du gewinnst langfristig Kraft zurück, wenn Du das annimmst, was Deins ist.
Wo machst Du Dir vielleicht Dein Leben unnötig schwer (beispielsweise durch Perfektionismus)?
Was willst Du gehen lassen? Wenn Du etwas hinter Dir lassen willst, dann kann Dir ein Ritual dabei helfen, bewusst loszulassen.
Was sind Deine Werte und in wiefern lebst Du gerade entsprechend? Denn Deine Werte können Dir dabei helfen zu differenzieren, womit Du Dich intensiver befassen möchtest und was Du aus Deinem Leben eliminieren oder verringern möchtest.
Priorisieren Deine Ziele. Was ist für Dich momentan wesentlich? Frühjahrsputz heißt auch ganz bewusst Du entscheiden, was demnächst ansteht und was erstmal (für später) beiseite gelegt wird. Um welchen Samen bzw. um welche Pflanze möchtest Du Dich primär in nächster Zeit kümmern?
Wie steht es um Deine Beziehungen? Liste Deine fünf wichtigsten Beziehungen auf und mach eine Bestandsaufnahme. Du kannst Dich daran orientieren, wie Du Dich fühlst, wenn Du mit der jeweiligen Person in Kontakt bist. Stärkt und nährt Dich Eure Beziehung? Oder fühlst Du Dich eher ausgelaugt oder bedrückt? Wenn letzteres der Fall ist, was kannst Du tun, um das zu ändern?
Und abschließend die Frage: Wie zufrieden bist Du mit Deiner Selbstfürsorge?
Pflege Dein Inneres und fülle den freien Raum bewusst
Das waren viele Punkte, ich weiß. Doch es lohnt sich! Denn hast Du innerlich erst einmal aufgeräumt, stellt sich Klarheit ein und es steht wieder mehr Energie zur Verfügung. Außerdem können wir diese Energie dann viel gezielter für das einsetzen, was uns wirklich wichtig ist.
Zudem ist wieder viel mehr „Raum“ für Neues. Wie wäre es beispielsweise mit einer neuen Gewohnheit, wie tägliches Meditieren, und seien es nur 3-10 Minuten, in denen Du Deinen Atem beobachtest. Diese Mini-Momente der Kontemplation helfen nicht nur präsenter im Hier und Jetzt zu sein, sondern sorgen auch dafür, dass sich Altes nach dem Frühjahrsputz nicht wieder einschleicht.
Übrigens geht dies umso leichter, je klarer die eigenen Grenzen sind. Denn sie verhindern beispielsweise, dass sich „Unerwünschtes“ ansammelt. So schützt eine gute Grenze langfristig auch vor Überforderung.
Möchtest Du schauen, wie es um Deine Grenze steht und willst Du zugleich ganz bewusst in Deinem Inneren gut für Dich sorgen, dann unterstütze ich Dich gerne mit der Selbstheilungs-Meditation „Ich bin der Gärtner in meinem Garten“.
Unterstützende Maßnahmen zum Frühjahrsputz
Innere Prozesse können übrigens durch gewisse Maßnahmen unterstützt werden. So bietet sich eine Fasten- oder Detox-Kur an. Auch Bewegung in der Natur fördert, dass gestaute Energie wieder zu fließen beginnt. Gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen zudem diese 15 kraftvollen Tipps.
Ich wünsche Dir einen klärenden Frühjahrsputz sowie einen kraftvollen Frühling!
Alles Liebe
Bilder: Pixabay