Was Du gegen Überforderung tun kannst und wie Du zugleich Deine Beziehungen schützt

ChristinaVerbindung & GrenzenKommentar hinterlassen

Was kann ich gegen Überforderung tun?

Seit Wochen hast Du zu wenig geschlafen, brauchst immer mehr Kaffee, bist immer angespannter, schlechter gelaunt und die Aufgaben scheinen nicht weniger zu werden – Überforderung schleicht sich ein. Das, was Dir dann hilft zu regenerieren, gelingt immer weniger. Du selbst und auch Deine Liebsten kommen zu kurz. Hier erfährst Du, was Du langfristig gegen chronische Überforderung tun kannst, um Deine Gesundheit und Beziehungen zu schützen und zu fördern und Dein Leben endlich wieder selbst im Griff zu haben.

Überforderung macht das Leben schwer

Überforderung entsteht nicht einfach so auf Knopfdruck. Es ist eine Entwicklung, die sich in das eigene Leben einschleicht. Gestehen wir uns ein, dass unsere Aufgaben und Anforderungen zu viel sind, ist der empfundene Druck und die Last meinst schon sehr groß.

Wie zeigt sich Überforderung?

Wer überlastet ist, der nimmt den Druck und die Anforderungen an einen selbst zunehmend belastender wahr. Der fühlt sich überfordert, erschöpft, schlapp, ist häufig krank, ist frustriert, hat Mühe sich zu motivieren und aufzuraffen, braucht immer länger für die zu bewältigenden Aufgaben, die nicht abzunehmen scheinen, das Privatleben kommt zu kurz, Ängste vor neuen Aufgaben entstehen, und der weiß sich bei all dem nicht zu helfen (will aber auch nicht darüber sprechen).

„Ich muss unbedingt noch dies erledigen. Und erst recht das. Und oh je, damit bin ich auch schon vollkommen hinterher.“ Ich kenne dieses Muster des „ständig-hier-und-da-noch-etwas-tun-müssens“ nur zu gut und weiß, wie es sich anfühlt, wenn einen alles zu erdrücken scheint. Was mir grundlegend dabei geholfen hat, diese mich selbst zermahlende Mühle zu verlassen und nur noch ganz vereinzelt dort hinein zu geraten (was dann auch nur noch selbstverursacht ist, weil ich mir selbst so viel vornehme), möchte ich nicht für mich behalten. Denn wir haben alle das Recht kraftvoll zu leben – statt von der Überforderungsmühle zermatert zu werden.

Wo kommen die Aufgaben und Erwartungen her?

Die Summe all dessen, was irgendwann das Gefühl der Überforderung hervorruft, ist eine individuelle Mischung aus Aufgaben und Erwartungen, die wir uns selbst stellen, und solchen, die aus der Umwelt kommen und derer wir uns aus verschiedenen Gründen angenommen haben.

Wenn der Berg an Aufgaben und Erwartungen zu groß wird und uns zu erdrücken droht, dann müssen wir ihn nur verkleinern – das klingt erstmal ganz simpel.

Du wirst aber sicherlich zustimmen können, dass es gar nicht so einfach ist, einzelne dieser Aufgaben von sich zu weisen. „Ich muss das schaffen!“, sagt eine innere Stimme und erhöht den Druck dadurch meist noch. Und solange wir innerlich fest davon überzeugt sind, selbst alles schaffen zu müssen, wird uns auch kaum jemand einfach so die Last abnehmen bzw. lassen wir es auch nicht zu.

Eine ganz andere Haltung ist erforderlich, um das gesunde Maß und den passenden Umgang mit den Aufgaben zu finden. 

Und wie schaffe ich es nachhaltig zu steuern, was ich zu tun habe und was von mir erwartet wird?

Was mir geholfen hat, mein für mich ganz individuelles und passendes Pensum zu finden und zu managen, ist das Gärtnern – und ich meine damit überhaupt nicht das Gärtnern, an das Du wahrscheinlich als erstes denkst.

Es geht um das innere Gärtnern.

Wie das konkret geht, kann ich Dir gerne zeigen, denn dahinter verbergen sich tatsächlich ein bewährtes psychologisches Konzept und eine Methode, die erlernbar ist.

Doch zunächst möchte ich Dir erklären, worum es dabei geht.

Den inneren Garten bewusst gestalten

Wir alle haben einen psychisch-seelischen Innenraum. Diesen können wir uns als inneren Garten vorstellen. Dieses Konzept geht auf Dr. med Klaus Blaser, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, zurück.

Wenn wir in unserem Garten sind, sind wir in unserer Mitte, zentriert, gesammelt – es gibt viele Beschreibungen dieses Zustands. Wir nehmen dann genau war, wie es uns geht und spüren dies auch körperlich.

In unserem inneren Garten ist Raum für Bilder, Erfahrungen, Gefühle, Ansichten, Aufgaben und Verantwortung. Diese Elemente sind dynamisch und direkt oder indirekt miteinander verbunden. Sie können außerdem bewusst und unbewusst ausgetauscht werden und beeinflussen unser Wohlbefinden und unsere Beziehungen.

Je schöner es im Garten ist, desto lieber sind wir dort natürlich auch. Ist er nicht gut gepflegt oder gar verwahrlost, meiden wir ihn eher. Da wir alle das tiefe Bedürfnis haben, in uns zu ruhen, hilft eine entsprechende „Gartenarbeit“, uns einen inneren Garten zu gestalten, in dem wir uns sicher und wohlfühlen.

Möchtest Du bewusst Deinen Garten gestalten? Oder ihn auch erstmal nur erkunden? Dann hör Dir meine Selbstheilungs-Meditation „Ich bin der Gärtner in meinem Garten“ an.

Was hilft bei Überforderung? Grenzen setzen

Den Gartenzaun pflegen und achten

Gibt es eine Innenwelt (unseren inneren Garten), so muss es zwangsläufig auch eine Außenwelt geben und eben eine Grenze, die diese voneinander trennt. Grenzen spielen in Blasers Modell eine so zentrale Rolle, dass es „Boundary Based Awareness Modell“ heißt („Boundary“ ist das englische Wort für Grenze).

Wenn ich eine gute Ich-Grenze habe, bin ich sicher und geschützt und kann mich zugleich mit meiner Umwelt verbunden fühlen, denn die Grenze reguliert auch den Austausch mit der Umwelt (in beide Richtungen), also was darf durchkommen und was nicht. Unsere Grenze bietet uns somit Schutz und Geborgenheit zugleich (unsere Grenze beeinflusst jedoch noch deutlich mehr).

Wer keine gesunde Grenze hat, der bekommt aus seinem Umfeld alles Mögliche bei sich im Garten abgeladen, denn unbewusst spüren wir, wer eine gute Grenze hat und wer nicht. Wer etwas nicht bei sich im Garten haben möchte, der versucht es dann einfach woanders abzuladen – und am einfachsten gelingt dies bei Menschen, die ihren Garten nicht ausreichend schützen.

Wie sieht es bei Dir aus? Wie häufig landen zum Beispiel bei Dir Aufgaben und Verantwortung, die Du eigentlich gar nicht wolltest?

Eine gesunde Grenze ist somit der zentrale Schlüssel, um das Aufgaben-Pensum zu steuern. Diesen Gartenzaun zu pflegen und möglicherweise auch erst richtig zu entwickeln, ist grundlegend für die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben und eine gute Gesundheit.

Beziehungspflege für uns und andere

Wer gut für sich sorgen will, braucht entsprechend eine gesunde Grenze. Diese und unser Garten spiegeln wider, wie gut wir uns um uns selbst kümmern und wie es uns geht. Wenn wir auf diesem Wege für uns selbst einstehen, können wir auch für andere wirklich da sein.

Bloß keine Grenzen, ich helfe doch so gerne! Ich auch – es schließt sich nicht aus!

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwierig ist, sich überhaupt selbst zu erlauben, seinen eigenen Raum zu schützen und mehr für sich selbst einzustehen.

In der Vergangenheit habe ich mich ausnutzen lassen und war bereit, bis zur Selbstaufgabe anderen zu helfen. Erst als ich begriff, dass ich nicht rund um die Uhr funktionieren kann, sondern mir auch selbst helfen und für mich da sein muss, um anderen helfen zu können, konnte ich zu einem gesunden Helfen übergehen. Maßgeblich hat mir dabei das Pflegen meines inneren Gartens und meiner Grenze geholfen.

Mit meiner gesunden Grenze kann ich heute viel besser helfen:

  • Ich dränge niemandem meine Hilfe auf.
  • Ich wäge sehr gut ab, ob ich auch wirklich die Richtige bin, um zu helfen – ansonsten verweise ich mit gutem Gefühl auf jemanden, der meiner Meinung nach noch besser unterstützen kann.
  • Ich helfe auf eine Art und Weise, die für denjenigen, dem ich helfe, und für mich gesund ist und so, dass wir auf Augenhöhe bleiben. Viel zu häufig geschieht es nämlich, dass wir dem anderen eher schaden als helfen, ohne uns dessen bewusst zu sein.
  • Ich lasse mich nicht dazu verleiten, im Garten eines anderen aufzuräumen, sondern unterstütze Menschen dabei, selbstbestimmter ihr Leben zu gestalten.
  • Ich bin mir meiner eigenen Angelegenheiten bewusster und differenziere somit klarer, was meins ist und was nicht. Somit vermische ich auch nicht meine eigenen Probleme mit denen der anderen. Weiß ich, dass ich das gleiche Thema habe, wie mein Gegenüber, bin ich umso achtsamer, dass ich nicht versuche, mein Problem im Außen zu lösen (das klappt übrigens eh nicht!).
  • Ich dränge niemandem etwas auf. Alles was ich sage und tue, sind Angebote und der andere kann frei entscheiden, was er damit tut.
  • Ich respektiere die Grenzen anderer und trample nicht in ihr Leben.

Kenne Dein Limit

Klare Grenzen helfen uns, uns nicht zu verausgaben. Um uns davor zu schützen, müssen wir aber auch wissen, zu was wir zu leisten in der Lage sind und Verantwortung dafür übernehmen, dass wir dies auch bewältigen können.

Das ist nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Mitmenschen hilfreich! Denn wer sich übernimmt, der wird dadurch auch Menschen enttäuschen, die sich auf ihn verlassen.

Das ist viel schlimmer als nein zu neuen Aufgaben zu sagen oder bestehende neu zu koordinieren. Enttäuschungen, die daraus resultieren, das eigene Limit nicht anzuerkennen, sind schwerwiegender.

Ich bin mir sicher, dass auch Du schon mehr als einmal enttäuscht wurdest, weil sich jemand übernommen hat.

Wie steht Ihr heute noch zueinander?

Ich möchte auf diese Art niemanden mehr enttäuschen. Lieber sage ich vorher „nein“. Am meisten hat mich überrascht, dass die Reaktionen darauf gar nicht so schlimm sind. Ganz im Gegenteil: Ein klares Nein, das ich dem anderen respektvoll mitteile, wird auch respektvoll akzeptiert. Meine Klienten berichten das Gleiche.

Grenzen schützen unsere Beziehungen

Grenzen ermöglichen und schützen entsprechend unsere Beziehungen und somit natürlich auch die Beziehungen zu unseren Liebsten. Die besondere Herausforderung ist jedoch, dass es uns gerade bei den uns liebsten Menschen schwerfällt, die eigene Grenze zu wahren – jene Menschen, die wir auf keinen Fall enttäuschen wollen!

Daher möchte ich Dir einen elementaren Satz mit auf Deinen Weg geben:

Grenzen setzen ist kein böser Akt, wir können liebevoll und respektvoll Grenzen setzen.

Wenn Familienangehörige und Freunde besonders gerne ihr Leid bei Dir abladen, dann besteht sogar die Gefahr, dass Du ihnen unbewusst eher schadest als hilfst. Ein gesunder Umgang mit Deinem und ihrem Garten hilft allen Beteiligten, auch wenn es zunächst anders erscheinen mag.

Haben wir selbst eine schwache und unklare Grenze, führt das außerdem dazu, dass wir Schwierigkeiten haben einzuordnen, was zum Beispiel an Ansichten, Aufgaben und Verantwortung zu uns gehört und wo wir selbst sind (bei uns oder eben nicht). Das verunsichert, schwächt das Vertrauen in die eigene Beobachtungs- und Empfindungsfähigkeit, kann verwirren und sowohl uns als auch unser Gegenüber irritieren. Auch das Selbstbild kann dadurch verzerrt werden.

Gleiches gilt natürlich auch für unser Gegenüber, wenn dieser eine unklare Grenze hat. Hinzu kommt, dass das Einfühlen in jemand anderen schwieriger wird, wenn er eine unklare Grenze hat.

Eine gute eigene Grenze ist außerdem Voraussetzung für tiefe Verbindungen, da wir uns sicher und wohl bei uns fühlen müssen, um gerne in unserem Garten zu sein. Von dort aus können wir tiefe und berührende Verbindungen eingehen – mit Menschen, die ebenfalls in ihrem Garten sind.

Blaser sagt: „Wir verbinden uns, wenn jeder bei sich ist.“

Grenzen helfen bei Überforderung

Wie steht es um Deine Grenze?

Erinnere Dich daran, wie Du das letzte Mal mit Deinen Liebsten umgegangen bist, als Du seit Wochen zu wenig geschlafen, nicht genügend Erholungspausen bekommen hast und Deine Aufgaben Dich zu erdrücken schienen. War das für Dich stimmig? Oder möchtest Du etwas ändern? Wenn letzteres der Fall ist, unterstütze ich Dich gerne mit dem bewährten 8-Wochen Training „Bei mir sein. Meinen Innenraum und meine Grenze bewusst gestalten“.

Wenn Du Dir unsicher bist, wie es um Deine Grenze steht, dann teste sie gratis auf wissenschaftlicher Basis.

Das innere Gärtnern ist für mich ein zentraler Bestandteil meines Lebens geworden. Es hat nicht nur mein Wohlbefinden, meine Beziehungen und meine Gesundheit verbessert, sondern ist auch der Grund, weshalb ich meine Arbeit – die für mich eine helfende Berufung ist – überhaupt langfristig und mit entsprechender Qualität ausüben kann.

In nur 8 Wochen kannst auch Du das innere Gärtnern lernen und internalisieren, sodass Du bewusst und unbewusst auch langfristig einen anderen Umgang mit Dir und anderen pflegst und Dich von andauernder Überforderung verabschieden kannst.

Das Training ist vielfach bewährt und ich habe zusammen mit Dr. med. Klaus Blaser eine Online-Variante entwickelt, sodass Du vollkommen ortsunabhängig diese kraftvolle Methode des inneren Gärtnerns erlernen kannst.

Deine Grenze beeinflusst übrigens noch deutlich mehr. Doch ich möchte den Text nicht ausufern lassen. Das Wesentliche weißt Du nun. Weitere Inhalte dazu findest Du auf meinem Blog. Und wenn Du Dir Unterstützung wünschst, um noch mehr in Dir zu ruhen, dann buche gerne ein kostenloses Vorgespräch mit mir.

Ich wünsche Dir einen wunderschönen inneren Garten, in dem Du selbstbestimmt bist und ganz bewusst wählst, was und wer hinein darf, und dass Du ebenso achtsam mit den Gärten anderer umgehst.

Alles Liebe wünsche ich Dir aus meinem inneren Garten, wo ich gerade entspannt in der Hängematte liege und mich freue, diese Zeilen geschrieben zu haben, und mir wünsche, dass diese Botschaft möglichst viele Menschen erreicht und motiviert ihren Garten zu pflegen, zu schützen und zu nähren

Bilder: Pixabay

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Die Veränderung beginnt in jedem Einzelnen von uns und breitet sich von dort aus. Mögen wir gemeinsam erblühen!
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