Gibst Du Dir selbst, was Du brauchst?

ChristinaGefühle & Wohlbefinden, Verbindung & GrenzenKommentar hinterlassen

Bedürfnisse erkennen

„Das hast Du toll gemacht!“ oder „Ich mag Dich!“ – das sind wertschätzende Worte, die in der Regel ein gutes Gefühl auslösen. Problematisch wird es dann, wenn sie als grundlegend für das eigene Wohlbefinden wahrgenommen werden.  „Was kann ich tun, damit ich ihm/ihr gefalle?“ ist dann zumeist eine unbewusst wirkende Grundfrage.

Warum ist das so problematisch?

Was ich ganz verkürzt soeben dargestellt habe, spiegelt eine emotionale Abhängigkeit wieder. Jeder potenzielle Fehler oder jede mögliche Enthüllung nicht zu genügen wird dabei als eine elementare Gefahr wahrgenommen, die zu Liebesentzug, Ablehnung oder Ähnlichem führen könnte.

Entsprechend rücken die Erwartungen, Bedürfnisse und Wünsche des Gegenübers in den Fokus. Und die eigenen Bedürfnisse? Tja, die rücken scheinbar in den Hintergrund. Scheinbar? Ja! Denn letztlich geht es darum eines oder mehrere der eigenen Grundbedürfnisse zu erfüllen – sei es Aufmerksamkeit, Bestätigung, Anerkennung, Liebe oder Wertschätzung. Was der- oder diejenige jedoch darüber hinaus möchte oder will ist kaum greifbar. Die Selbstwahrnehmung und das Selbstwertgefühl sind gering. Und statt Herr oder Frau des eigenen Lebens zu sein wird dieser Mensch eher gelebt, als dass er lebt. Es ist ein permanentes Reagieren, quasi wie auf Autopilot, meist aufgrund lang bestehender Konditionierungen, stets daran orientiert Erwartungen und Bedürfnisse anderer gerecht zu werden.

Puh! Das ist anstrengend sage ich Dir! Lange habe ich damit sehr zu kämpfen gehabt und bin fast an der Erkenntnis zerbrochen, dass ich es niemals allen recht machen kann und somit auch immer wieder andere Menschen enttäuschen werde. (Mehr über Enttäuschungen, wie Du damit umgehen und an ihnen wachsen kannst, kannst Du daher im Anschluss hier nachlesen.)

Lange hatte ich daran zu knabbern. Und auch heute erlebe ich noch vereinzelt Momente, in denen ich feststelle: „Da ist sie wieder, die kleine verletzte Christina.“ Doch sie sind selten geworden.

Die wesentlichen Stationen auf diesem Weg möchte ich heute mit Dir teilen. Nicht, um Dir „den ultimativen Weg“ aufzuzeigen, sondern um Dir – wenn Du ebenfalls gerade irgendwo auf dieser Reise bist – Mut zu machen. Denn ich weiß, dass es nicht immer einfach ist.

Der Weg der Selbsterkenntnis

Und doch ist es eine lohnenswerte Reise! Eine Reise heraus aus der Bedürftigkeit und in ein Leben, in dem tiefe Verbundenheit wahrhaftig spürbar wird. Denn es ist ein Weg, der in die eigene Wahrhaftigkeit führt, statt weiterhin wie blind durchs Leben zu steuern, je nachdem, welche Erwartungen und Bedürfnisse anderer gerade vermeintlich zu erfüllen sind. Stattdessen gilt es verbunden mit sich selbst, bewusst Entscheidungen zu treffen und zu handeln. Verbunden mit sich sind wir somit auch wahrhaftig greifbar für andere und können wahrhaftig tiefe Verbindungen eingehen.

Doch all das ist ein Prozess.

Wahrhaftig sein und leben – das heißt auch permanent sich selbst kennenzulernen.

Was für Bedürfnisse habe ich?

Es begann damit, dass ich erkannte, dass es unmöglich ist, es jemals allen recht zu machen. Ich habe mich dann zunächst nur noch auf die Erwartungen und Bedürfnisse jener fokussiert, die mir besonders wichtig waren. Meine eigenen Bedürfnisse waren jedoch nach wie vor für mich kaum greifbar.

Das Leben bot mir dankbarerweise andauernd Chancen meine Bedürfnisse mehr und mehr wahrzunehmen. Ich forschte also. Es zeigte sich, dass es wie eine Art Training war. Denn je länger ich mich damit befasste, desto leichter fiel es mir meine Bedürfnisse zu erkennen. Auch noch entsprechend zu agieren stellte sich mir als weitere Herausforderung dar, denn meine Bedürfnisse waren und sind nicht immer im Einklang mit anderen.

Wie gehe ich also damit um? So war es ein permanentes Experimentieren. Was braucht es gerade? Wie dringend und wichtig ist es? Welche Kompromisse sind stimmig? Und vieles mehr.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein war für mich, als ich begriff, dass auch hier alles ein Prozess ist. Wenn ich ein Bedürfnis habe, dann ist es durchaus möglich, dass ich dieses nicht sofort erfüllen kann und das ist auch nicht immer möglich. Manchmal haben bestimmte Bedürfnisse Vorrang, andere wiederum können erst zu einem späteren Zeitpunkt gestillt werden. Das ist vollkommen in Ordnung.

Und auch mit den Bedürfnissen anderer ist nach wie vor respektvoll umzugehen. So kann es durchaus erforderlich sein, eigene Bedürfnisse auch mal hinten anzustellen – wobei genau betrachtet dennoch andere eigne Bedürfnisse gestillt werden können, wie beispielsweise das Bedürfnis nach Verbundenheit, wenn dem anderen zu liebe ein Entgegenkommen stattfindet und Kompromisse eingegangen werden.

Einen weiteren Meilenstein erlebte ich, als ich erkannte, dass ich jederzeit etwas tun kann, damit es mir in dem Moment ein bisschen besser geht. Also schaute ich einfach, was jetzt gerade der Schritt ist, der eben eine solche kleine Verbesserung herbeiführt. Und das kann von Situation zu Situation ganz unterschiedlich aussehen.

Du hast Dein Wohlbefinden selbst in der Hand! Ist das nicht toll?! Denn das heißt, Du kannst jederzeit etwas dafür tun, dass Du Dich besser fühlst!

Hinzu kommen natürlich noch die inneren Blockaden, die es zu erkennen und zu lösen gilt. Denn es reicht nicht zu sagen „Ich will gut für mich sorgen“. Auf einer anderen Ebene können wir eine Art Gegenprogramm laufen haben, wie „Es darf mir nicht gut gehen“ oder „Ich bin nicht gut genug“.

Die Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen gleicht somit einer spannenden und nicht endenden Forschungsreise. Es ist ein permanentes Experimentieren und Justieren im Alltag.

Welche Erfahrungen hast Du damit bereits gemacht?

Und Du?

Sicherlich hast Du beim Lesen schon das ein oder andere Mal darüber nachgedacht, wie es für Dich ist und wo Du gerade stehst. Hier sind daher ein paar „Forschungsfragen“ für Dich:

  • Wie sehr bist Du in Kontakt mit Deinen Bedürfnissen – auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (ganz und gar)?
  • Wonach sehnst Du Dich?
  • Wie gut kannst Du Deine Bedürfnisse wahrnehmen, wenn Du in Kontakt mit anderen bist? Nutze auch hier gerne die Skala 0 bis 10.
  • Was kannst Du jetzt gerade tun, damit es Dir ein klein wenig besser geht?
  • Und was könntest Du langfristig dafür tun?
  • Wo stehst Du Dir immer wieder selbst im Weg? Welches Gegenprogramm hast Du am Laufen?

In diesem Sinne wünsche ich Dir viele hilfreiche Erkenntnisse und mutige Schritte auf Deinem Weg Dein Leben wahrhaftig in tiefer Verbundenheit zu leben!

Alles Liebe

Chris

Bild: Pixabay

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