Wie Du Dich leichter entscheidest und warum Deine Entscheidungen so wichtig sind

ChristinaGefühle & Wohlbefinden2 Kommentare

eine Entscheidung treffen

Sich bewusst zu entscheiden ist manchmal ganz schön schwer. Welche Entscheidung schleppst Du gerade mit Dir rum? Geht es um Deinen Job, eine Angelegenheit in der Familie, Partnerschaft oder im Freundeskreis? Ich habe für Dich die besten Tipps zusammengefasst, die auch mir bei großen und kleinen Entscheidungen helfen. So schiebe ich Entscheidungen nicht mehr unnötig vor mir her, kann meine Energie und Zeit viel sinnvoller nutzen und aktiv die nächsten Schritte gehen.

Unser Leben besteht aus einer Aneinanderreihung von Entscheidungen

Hirnforscher Ernst Pöppel geht davon aus, dass wir täglich ca. 20.000 Entscheidungen fällen. Die meisten davon laufen unbewusst ab. Und das ist gut so. Denn für diese Fülle an Entscheidungen hätten wir weder die Zeit noch Energie, sie jeweils bewusst zu treffen. Stell Dir nur vor, Du würdest jedes Mal ausgiebig abwägen (womöglich mit einer Pro-Contra-Liste), wie Du zur Arbeit kommst, auf welchen Stuhl Du Dich setzt oder welches Getränk Du am Nachmittag trinken möchtest.
Natürlich gibt es auch mal Ereignisse im Leben, die dazu auffordern, bisher stets unbewusste Entscheidungen zu hinterfragen (z.B. was trinke ich morgens, wie komme ich zur Arbeit), sodass bewusstes Abwägen möglich wird. Dann brauchen wir für diese Entscheidung jedoch auch mehr Energie als sonst.

Warum lohnt es sich denn, sich bewusst den eigenen Entscheidungen zuzuwenden?

Unsere Entscheidungen formen unser Leben

Jede Entscheidung, die wir treffen, beeinflusst unser Leben. Seien es so große Entscheidungen wie die Berufswahl, der Arbeitsplatz, der Partner bzw. die Partnerin, der Wohnort, das Umfeld, Familienangelegenheiten etc.

Doch auch die scheinbar kleinen Entscheidungen im Alltag (wie die Wahl der Mahlzeiten und Getränke) beeinflussen in ihrer Summe maßgeblich unser Leben und unsere Gesundheit. Beispielsweise entscheidet auch die Wahl unserer Abendbeschäftigung darüber, was für ein Leben wir führen. Es sieht ganz anders aus, je nachdem, ob sich jemand beispielsweise regelmäßig sportlich betätigt, noch länger arbeitet, ein üppiges Abendessen zu sich nimmt, die Zeit vor dem Fernseher verbringt oder sich mit Freunden trifft. Unsere alltäglichen Entscheidungen summieren sich auf.

„Unsere Gesundheit – sogar unser ganzes Leben – können wir als die Summe aller von uns getroffenen Entscheidungen betrachten. Dies beinhaltet tägliche Entscheidungen über Essen und Trinken, Denken und Fühlen, Agieren und Reagieren sowie Bewegung und Ruhe.“
– Dr. Kelly A. Turner in ihrem Buch „9 Wege in ein krebsfreies Leben“

Sei Dir bewusst: Deine Entscheidungen sind entscheidend. Deine Entscheidungen formen Dein Leben.

Wenn Du gerade unzufrieden bist, heißt das übrigens auch, dass Du Dich jederzeit entscheiden kannst, etwas zu verändern. Wenn Du entsprechend Deiner Entscheidung handelst, so wird sich Stück für Stück auch Dein Leben ändern. Deine Entscheidungen formen Deine Taten, Deine Gewohnheiten und letztlich Dein Schicksal. Jede Entscheidung ist somit entscheidend für Dein Leben. Nicht mit jeder wird sich sofort alles grundlegend ändern, doch so kannst Du peu à peu Deinen Kurs im Leben anpassen, wenn Du aktuell unzufrieden bist und das ändern möchtest.

8 Wege endlich eine Entscheidungen zu fällen

Mit welcher Entscheidung haderst Du gerade oder kommst einfach nicht voran?

Ich versuche es mittlerweile zu vermeiden, Entscheidungen vor mir herzuschieben, denn meine Energie und Zeit sind mir zu wertvoll, als das ich sie unnötig in zähen Entscheidungsprozessen vergeuden möchte. Stattdessen werde ich lieber aktiv, fühle mich handlungsfähig und gestalte mein Leben – bewusst, selbstbestimmt und kraftvoll ;-)

Hier sind acht Methoden, wie auch Du in Deinen Entscheidungsprozessen vorankommen kannst.

Triff Entscheidungen bewusst mit Gefühl

Vielleicht möchtest Du Dich unbedingt rational entscheiden. Dann ist die wichtigste Botschaft dieses Artikel für Dich:
Wir können uns nicht rein rational entscheiden.

Ohne Gefühle können wir keine Entscheidungen treffen. Dies hat Neurowissen­schaftler Antonio Damásio bereits in den 80ern festgestellt (mehr dazu in seinem Buch „Descartes‘ Irrtum: Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn“). Und genau das können wir uns zunutze machen, denn unsere Gefühle können wertvolle Ratgeber sein: Nimm sehr bewusst wahr, welche Gefühle bei Dir in Bezug auf die einzelnen Optionen hochkommen, und es wird Dir leichter fallen, Dich zu entscheiden.

Angst kann dabei zum Beispiel zu einem wertvollen Berater werden, wenn wir sie uns bewusst machen. Sie ermöglicht Risiken abzuschätzen, nicht leichtsinnig zu handeln etc. Nehmen wir wahr, was die Angst uns sagen will, blockiert sie uns nicht länger.

Reinhold Messner sagt über die Angst: „Ohne Angst würde ich heute nicht mehr leben. Angst ist ja die andere Hälfte des Mutes, Angst und Mut sind ein unteilbares Ganzes.“

Achte also bei Deinen Entscheidungen auf Deine Gefühle. Zusätzlich kannst Du Deinen Körper bewusst wahrnehmen: Was spürst Du? Achte auf Deine subtilen Körpersignale, wenn Du Deine Optionen durchgehst: Zieht sich Dein Bauch zusammen? Fühlst Du eine Weite in der Brust? Läuft Dir ein Schauer den Rücken herunter?

Deine Gefühle sind auch bei allen weiteren Entscheidungs-Methoden hilfreich. 

Besuche Dein mentales Kino

Stell Dir Deine Optionen ganz genau vor. Wie sieht es aus, wenn Du Dich für A entscheidest? Was machst Du? Was erlebst Du? Und vor allem: Wie fühlst Du Dich? Wie sieht Dein Film zu Option B, C etc. aus? Und welche Titel kannst Du den einzelnen Filmen geben?

Hast Du Schwierigkeiten, Dich in die verschiedenen Optionen hineinzuversetzen, dann wechsle auch räumlich zwischen ihnen. Schreibe dafür zunächst Deine Optionen auf Zettel und verteile diese im Raum oder lege sie zu verschiedenen Stühlen. Anschließend kannst Du an diesen verschiedenen Stellen in Deine Entscheidungsmöglichkeiten eintauchen.

Stell Dir Deine Optionen so konkret wie möglich vor. Je klarer Du sie vor Augen hast, desto einfacher wird Dir Deine Entscheidung fallen. Also: Wie ist die Atmosphäre, das Wetter, die Luft, was ist unmittelbar vor Dir, was hinter Dir, wie sind die Farben, die Menschen etc.? Erlebe die Optionen, spüre in sie hinein. Anschließend kannst Du bewusst wieder aus der Vorstellung heraustreten und in eine andere wechseln – unterstützt durch die räumliche Trennung.

Du kannst auch nachdem Du Dir intensiv die einzelnen Filme angeschaut hast, noch mal in die unterschiedlichen Optionen eintauchen und hineinspüren, bis es für Dich deutlich genug ist, wie Du Dich entscheiden möchtest. 

Schreibe Deine Geschichten

Schreibe auf, wie Dein Leben in drei Wochen, drei Monaten und drei Jahren mit der jeweiligen Entscheidung aussieht. Auch hier kannst Du – wie beim mentalen Kinoprogramm – sehr ins Detail gehen. Du kannst diese Übungen auch beliebig miteinander kombinieren. Manche findet den Zugang einfacher übers Schreiben, andere eher übers Visualisieren.

Erstelle eine Pro-Contra-Liste

Bist Du ein Fan von Listen, dann schreibe auf, was für und gegen die jeweiligen Optionen spricht. Gewichte auch ruhig Deine Argumente. Wenn Dir für Deinen Wohnort beispielsweise Natur wichtiger ist als die naheliegenden Einkaufsmöglichkeiten, dann sollte das entsprechende Argument mehr Gewicht bekommen.

Wirf eine Münze

Ja, Du hast hier richtig gelesen. Aber bei dieser Entscheidungshilfe geht es nicht darum, die Münze entscheiden zu lassen, sondern zu prüfen, wie es Dir dabei geht. Vielleicht merkst Du beim Werfen der Münze, dass Du hoffst, sie würde auf eine bestimmte Seite fallen. Oder Du bist mit dem Münz-Ergebnis unzufrieden und stellst fest, dass Dir die Alternative viel lieber ist.

Frag Dein inneres Team

Bist Du innerlich hin und her gerissen, dann lass Dein inneres Team bewusst zu Wort kommen. Jeder hat ein solches Team, es repräsentiert die unterschiedlichen persönlichen Anteile

Nimm also wahr, wer in Dir gerade etwas in Bezug auf Deine Entscheidung zu sagen hat: Vielleicht der Gesundheitsexperte, der Kritiker, der Pflichtbewusste? Jeder Anteil wird wahrscheinlich andere Argumente einbringen. Finde heraus, wer da in Dir argumentiert, benenne die inneren Anteile mit einem passenden Namen und lass sie bewusst in den Dialog gehen. Entweder, indem Du ihnen (ähnlich wie beim mentalen Kino) unterschiedliche Räume zuweist und Dich wechselnd in sie hineinversetzt und aussprichst, was sie zu sagen haben, oder indem Du schriftlich ihren Dialog ausführst. Lass Deine inneren Anteile zu Wort kommen, verhandeln und gemeinsam eine Lösung oder einen Kompromiss finden.

Hör auf Deine innere Stimme

Du kannst auch einfach die innere Ruhe suchen, vielleicht in der Natur oder auch an einem anderen ungestörten Ort und in Dich hineinhorchen. Beispielsweise kannst Du über Deine Entscheidung meditieren. In Dir liegt die Antwort, Du brauchst nur hinhören.

Triff eine wertvolle Entscheidung

Das, was Dir im Leben wichtig ist, fassen Deine Werte zusammen. Sie können Dich leiten und machen Dein Leben wertvoll. Sind Dir Deine Werte bewusst, dann werden Entscheidungen direkt deutlich leichter.

Meine Werte helfen mir zum Beispiel, wenn ich mich hin und her gerissen fühle. Dann prüfe ich für mich, welche Wahl mich langfristig am meisten bei meinem wertvollen Leben unterstützt. Beispielsweise, wenn ich die Wahl zwischen zwei Aktivitäten habe und beides unglaublich gern mache, dann prüfe ich, was langfristig für mich wertvoller und somit jetzt dran ist.

Wenn sich Deine Entscheidung dennoch zäh wie Kaugummi hinzieht

Hast Du bereits verschiedene Methoden ausprobiert, kannst Dich aber trotzdem nicht entscheiden? Dann erfahre, was Dir noch bei Deiner Entscheidung helfen kann.

Schlaf darüber

Das beste Mittel gegen Entscheidungsmüdigkeit ist Schlaf. Morgens, ganz frisch, fällt das Entscheiden viel leichter. Über Nacht kann sich zudem das Unterbewusstsein noch mal dem Thema widmen.

Tatsächlich gibt es übrigens den Begriff „Entscheidungsmüdigkeit“ bzw. „Decision Fatigue“, den der Sozialpsychologe Roy F. Baumeister geprägt hat. Demnach sinkt die Entscheidungsfähigkeit, wenn viele Entscheidungen hintereinander getroffen werden. Vielleicht kennst Du das selbst, wenn Dir beispielsweise nach einem entscheidungsintensiven Tag abends die Wahl Deines Essens schwerfällt.

Also: Steht eine wichtige Entscheidung an, triff diese nicht abends an einem Tag, der Dich mental bereits sehr gefordert hat und an dem Du bereits bewusst viele Entscheidungen getroffen hast, sondern schlaf darüber. Der Tipp ist so simpel wie wirkungsvoll.

Setz Dir ein Zeitlimit

Hast Du die Tendenz, Dich im Entscheidungsprozess zu verheddern? Dann setz Dir eine Deadline. Denn eine Entscheidung wird nicht besser, nur weil Du die ganze Zeit um sie herum eierst. Im schlimmsten Fall verlierst Du dann sogar die Entscheidungsfreiheit, weil die Zeit oder jemand anderes für Dich entschieden hat. Möchtest Du das wirklich?

Wenn Du Deine Deadline immer wieder verschiebst, dann mach sie verbindlicher, indem Du anderen davon erzählst. Dies kannst Du sogar noch mit einer Art Belohnung koppeln, also etwas, das Du Dir gönnst oder erst wieder erlaubst, wenn Du die Entscheidung gefällt hast.

Suche nicht nach der perfekten Entscheidung

Vergeude nicht Deine Energie, weil Du unbedingt die perfekte Entscheidung fällen willst.
Es gibt keine falschen Entscheidungen, egal wofür Du Dich entscheidest. Selbst wenn es eine große Entscheidung wie der Wohnort oder Job ist, so können wir aus jeder Option viel für uns mitnehmen. Im schlimmsten Fall sind wir danach ein Stück weiser ;-)

Jede Entscheidung bringt Dich weiter im Leben. Du machst neue Erfahrungen, die dann auch in weitere einfließen können.

Und ehrlich gesagt habe auch ich schon viele Entscheidungen getroffen, die es mir zwar nicht unbedingt leicht gemacht haben, aber durch die ich eine Menge gelernt habe. Seitdem ich begriffen habe, dass mir jede Entscheidung etwas bringt, habe ich keine Angst mehr vor Fehlentscheidungen.

Verheddere Dich also nicht auf der Suche nach der perfekten Entscheidung. Denn wir können nie alles abwägen: Unsere Welt ist dafür zu komplex. Unsere Wahrnehmung ist begrenzt und unterliegt diversen Einflüssen. Je nachdem, welche Wahrnehmungsfilter wir haben, so erleben wir die Welt subjektiv. Klar können wir bewusst unseren Horizont erweitern, doch wir können niemals alles in unserem Entscheidungsprozess berücksichtigen und kalkulieren. Also versuch nicht länger das Unmögliche. Wir können weder alle Voraussetzungen, Handlungsoptionen, noch die ganzen Konsequenzen prognostizieren. Unsere Welt läuft nicht monokausal ab (wenn A dann B).

Also triff eine Entscheidung und steht dazu. Stell sie nicht immer wieder infrage.

Lerne mit der Ungewissheit zu leben

Wir können nie genau wissen, was für Konsequenzen unsere Entscheidungen haben oder wie der genaue Weg aussieht, wenn wir uns für etwas entschieden haben, z.B. den eigenen Traum zu verwirklichen. Um bewusst Entscheidungen treffen zu können, ist es wichtig zu lernen, mit der Ungewissheit zu leben, statt sich dadurch lähmen zu lassen.

Wenn ich heute Entscheidungen treffe, dann so, dass sie sich für mich stimmig anfühlen und ich bin davon überzeugt dass jede Entscheidung richtig ist. Denn auch, wenn Unvorhergesehenes geschieht, dann kann ich letztlich davon profitieren – und sei es, dass ich etwas davon lerne. 

Tausche Dich aus

Hilft es Dir, über Deine Optionen zu sprechen, dann such Dir einen passenden Gesprächspartner. Dadurch kannst Du weitere Erfahrungswerte und Meinungen einholen und Dir möglicherweise auch über weitere Aspekte bewusst werden, die für Dich relevant sind.

Wähle sorgfältig aus, mit wem Du sprichst. Es kann jemand sein, der Dir eine ganz neue Perspektive aufzeigen kann, oder jemanden, der einen großen Erfahrungsschatz in Bezug auf Deine Entscheidung hat.

Nutze diesen Austausch aber nur, um für Dich mehr Klarheit zu gewinnen und nicht, um Dir die Entscheidung von der Person abnehmen zu lassen. Triff eigenverantwortlich eine Entscheidung. Nutze die Inhalte des Gesprächs, um eine für Dich stimmige Entscheidung zu treffen. Das, was andere sagen, muss nicht unbedingt auch für Dich stimmig sein. Prüfe es genau.

Ich habe zum Beispiel zunächst BWL studiert, weil mir viele gute Argumente dafür geliefert wurden, obwohl mich mein Herz und Bauch eigentlich in einen ganz andere Richtung schicken wollten. Später habe ich dann eine andere Wahl getroffen, die für mich viel stimmiger war. Trotzdem habe ich natürlich eine Menge aus meiner BWL-Entscheidung gelernt.

Finde weitere Optionen für Dich

Wenn Du Dich einfach nicht entscheiden kannst, dann lohnt es sich, die Perspektive zu wechseln. Denn es bringt nichts, wenn Du Dich weiter im Kreis drehst.

„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, stellte Albert Einstein fest.

So gibt es beispielsweise im Coaching spezielle Fragetechniken und Methoden, die neue Perspektiven ermöglichen.
Kommen zum Beispiel Klienten mit einem „A oder B“-Anliegen zu mir, so finde ich es immer wieder faszinierend, wie sehr sich der Raum an Möglichkeiten öffnet, wenn ich mit ihnen das Tetralemma durchgehe. Und plötzlich erscheint die Wahl ganz einfach.

Hast Du das Gefühl bei einer Entscheidung gerade in der Sackgasse zu stehen und möchtest wieder offen für eine Entscheidung werden? Dann buche gerne ein Entscheidungs-Coaching mit mir.

Minimiere Deine Anzahl an bewussten Entscheidungen

Fällt es Dir schwer, eine Entscheidung zu treffen, weil Du bereits tagein tagaus so viele andere Entscheidungen triffst? Gegen die bereits erwähnte Entscheidungsmüdigkeit kannst Du etwas tun, indem Du die Anzahl Deiner bewussten Entscheidungen reduzierst. So hast Du mehr Energie und Aufmerksamkeit für andere Entscheidungen zur Verfügung. Steve Jobs hat zum Beispiel jeden Tag die gleichen Klamotten getragen. Routinen helfen ebenfalls die Anzahl der bewussten Entscheidungen zu reduzieren (z.B. „Zum Yoga-Kurs gehe ich jeden Mittwoch“, statt möglicherweise jeden Tag aufs neue mit dem Schweinehund ein Hin- und Her zu spielen).

Reduziere Deine Endauswahl

Heute haben wir meist einen Überfluss an Optionen. Wie viele können sich heute zum Beispiel einfach nicht entscheiden, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen, weil ihnen die Welt offen steht und sie unendlich viele Möglichkeiten haben?

Und kennst Du das Marmeladen-Paradoxon? In einer Studie haben Wissenschaftler festgestellt, dass weniger Marmeladen verkauft werden, wenn mehr Sorten zum Probieren zur Verfügung stehen. Die Entscheidung fiel durch die große Auswahl deutlich schwerer, sodass viele gar nichts gekauft haben.

Wenn Du also gerade an einer Fülle von Optionen verzweifelst: triff eine Vorauswahl, sodass Du Dich dann mit der engeren Auswahl intensiver befassen und Deine Entscheidung fällen kannst.

Nimm Abstand, wenn Du nicht voran kommst

Komm zur Ruhe. Geh zum Beispiel spazieren. Dein Unterbewusstsein wird sich währenddessen weiter mit Deiner Entscheidung befassen. Wenn Du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst, dann geh mal raus ;-)

Sei Dir dessen bewusst, was es heißt, wenn Du Dich nicht entscheidest

Wenn Du Dich trotz all den obigen Tipps nicht entscheiden kannst, dann setze Dich bewusst mit dem Folgenden auseinander.

Wir können uns nicht nicht entscheiden

Sich nicht zu entscheiden ist übrigens auch eine Entscheidung, nämlich eben gerade keine Entscheidung zu treffen. Tatsächlich triffst Du also eine Entscheidung, auch wenn es sich für Dich vielleicht nicht so anfühlt. 

Möchtest Du Dir alle Optionen offenhalten?

Ein Aspekt, der viele davon abhält, Entscheidungen zu fällen, ist, dass man sich dadurch gegen etwas anderes entscheidet. Doch wer sich alle Optionen und Türen offenhalten will, der bleibt vielleicht etwas verloren auf dem Flur stehen. Wage Dich also, Dich gegen etwas zu entscheiden. Traue Dich, Türen zu schließen und geh Deinen Weg, statt nur auf dem Flur zustehen. Es sei denn, Du möchtest tatsächlich dort stehen.

Was bringt es Dir?

Willst Du Dich nicht entscheiden, dann kann es auch einfach sein, dass es für Dich so ist, dass der Nutzen größer ist, wenn Du Dich scheinbar nicht entscheidest, als wenn Du eine Entscheidung triffst und entsprechend zu handeln hast.

Das klingt vielleicht erstmal etwas seltsam. Deshalb lass mich darauf genauer eingehen, denn es kann sehr erkenntnisreich sein, sich auch einfach einzugestehen, dass man diese Entscheidung nicht treffen möchte. Dafür gibt es diverse Gründe: z.B. weil man etwas nicht beenden möchte, nicht loslassen möchte oder weil die Angst größer ist, die mit der Entscheidungsoption einhergeht. Werde ich dadurch angreifbarer? Muss ich dadurch mehr Verantwortung übernehmen? Bin ich nicht bereit, das Risiko einzugehen? Habe ich Angst davor, was andere dann von mir halten? Will ich lieber länger beim aktuell Bekannten und Gewohnten bleiben? Möchte ich vielleicht meine Komfortzone nicht verlassen?

Ist es vielleicht sogar in Ordnung, so wie es jetzt gerade ist?
Es kann auch unglaublich erleichternd sein, einfach anzuerkennen: „Okay, ich möchte gar nicht A, B oder C. Sondern es darf so bleiben wie es ist.“ Denn dann brauchst Du nicht länger Energie in den Entscheidungsprozess stecken und vergeudest möglicherweise auch keine Energie mehr damit, mit dem aktuellen Stand zu hadern. Vielleicht magst Du es genau so, wie es gerade ist. Nur weil andere es vielleicht anders machen, brauchst Du es noch lange nicht ebenso tun.

Triff eine Entscheidung, die für Dich stimmig ist, und sei es zu erkennen, dass Du Dich nicht für etwas anderes entscheiden möchtest. Nur entscheide Dich und setz einen Haken hinter die Angelegenheit, statt in der kräftezehrenden Schwebe zu hängen.

Bist Du einfach nicht der Entscheidungs-Typ?

Vielleicht bist Du auch der Meinung, dass Du einfach nicht der Typ Mensch bist, der sich gut entscheiden kann. Wenn Du tief drin davon überzeugt bist, dann werden Dir noch so viele gute Impulse nicht helfen. Stattdessen wirst Du sie nur als Rechtfertigung nutzen, wie beispielsweise: „Selbst damit habe ich es nicht geschafft. Ich bin einfach nicht geboren, um gute Entscheidungen zu treffen. Ich bin ein hoffnungsloser Fall.“ Doch willst Du Dich wirklich so sehen? Oder willst Du endlich die Verantwortung für Dein Leben übernehmen und Dich nicht länger vor Entscheidungen drücken? Es ist Deine Wahl! Und Du weißt ja: sich nicht zu entscheiden, ist auch eine Entscheidung ;-)

Es ist Deine Entscheidung

Denk dran: Deine Entscheidungen formen Dein Leben.

Welche Entscheidung steht gerade bei Dir an? Wo zögerst Du noch? Oder was hilft Dir besonders, eine Entscheidung zu fällen? Welche Entscheidung hast Du gerade erst getroffen? Schreib gerne einen Kommentar und lass es uns wissen.

Wenn Du noch mehr erfahren möchtest, was unsere Entscheidungen beeinflusst, dann kann ich Dir übrigens das Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ von dem Nobelpreisträger Daniel Kahneman sehr empfehlen. Das Buch sorgt für viele Aha-Momente.

Möchtest Du bewusst, selbstbestimmt und kraftvoll Dein Leben gestalten, haderst aber gerade bei einer zentralen Entscheidung und wünschst Dir professionelle Unterstützung mit bewährten Methoden? Dann melde Dich gerne bei mir und ich begleite Dich in Form eines individuellen Entscheidungs-Coachings.

Ich wünsche Dir viel Entscheidungskraft und bereichernde Erfahrungen!

Alles Liebe

Chris

PS. Bei Entscheidungen führe ich mir mittlerweile immer wieder vor Augen, dass wir später vor allem bereuen, was wir nicht getan haben. Das empfinde ich als sehr hilfreich. Erfahre in meinem Artikel „Ein gutes Leben?“ mehr darüber, was Sterbende bereuen (Hinweis: An erster Stelle steht: „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir treu zu bleiben, statt so zu leben, wie andere es von mir erwarteten.“ )

PPS. Solltest Du nach einer Entscheidung enttäuscht sein, dann schau Dir meinen Artikel an: Wie Du mit Enttäuschungen umgehen und daran wachsen kannst – in 4 Schritten.

Bilder: Pixabay

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2 Kommentare unter “Wie Du Dich leichter entscheidest und warum Deine Entscheidungen so wichtig sind”

    1. Lieber Roger,
      oh ja, das macht das Leben besonders interessant :-)
      Ich wünsche Dir viel Freude bei Deinen mutigen Entscheidungen und alles Liebe
      Christina

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